21.11.2024
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Sie sehen einen Teil eines Daches, welches durch einen Sturm stark beschädigt wurde.

Dokument-Nr. 17832

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Urteil20.09.2013Amtsgericht München331 C 12987/13
passende Fundstellen in der Fachliteratur:
  • NZV 2014, 417Neue Zeitschrift für Verkehrsrecht (NZV), Jahrgang: 2014, Seite: 417
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Amtsgericht München Urteil20.09.2013

Autofahrer muss beim Ein- und Aussteigen Gefährdung anderer Verkehrs­teil­nehmer ausschließen könnenBei Schädigungen anderer Verkehrs­teil­nehmer beim Öffnen und Schließen der Autotür spricht Beweis des ersten Anscheins für fahrlässige Sorg­falts­pflicht­verletzung des Ein- und Aussteigenden

Nach dem ersten Anschein ist derjenige, der zum Einsteigen die Fahrzeugtür öffnet, Schuld an einem dadurch ausgelösten Unfall. Dies geht aus einer Entscheidung des Amtsgerichts München hervor.

Im zugrunde liegenden Fall kam es am 1. August 2012 auf der Ottobrunner Straße in München zu einem Verkehrsunfall. Die Ehefrau des Klägers, auf den das Fahrzeug zugelassen war, hatte das Fahrzeug am rechten Fahrbahnrand in einer Parkbucht abgestellt. Es herrschte stockender Verkehr. Während neben dem Pkw gerade ein LKW auf der rechten Fahrspur stand, stieg sie an der Fahrertür ein. In dem Moment, als sie auf dem Fahrersitz Platz genommen hatte, aber die Fahrzeugtür noch offen stand, fuhr der neben ihr stehende LKW an und erfasste mit dem hinteren Sattelanhänger die Fahrzeugtür. Der Seitenabstand betrug jedenfalls 50 Zentimeter. Die Fahrertür war nur wenige Sekunden geöffnet. Es entstand ein Schaden in Höhe von 3.500 Euro.

Fahrzeughalter verlangt Schaden von der Versicherung des LKW-Fahrers ersetzt

Diesen Schaden verlangt der Kläger und Fahrzeughalter von der Versicherung des LKW ersetzt. Er ist der Meinung, dass der Unfall vermieden worden wäre, wenn der LKW Fahrer beim Anfahren einen Blick in den Seitenspiegel geworfen hätte. Dies wird von der Beklagtenseite bestritten.

Sorgfalts­an­for­derung an Autofahrer gilt für gesamte Dauer des Ein- und Ausstei­ge­vorgangs

Die Klage blieb vor dem Amtsgericht München erfolglos. Gemäß § 14 StVO muss sich, wer in ein Fahrzeug ein- oder aussteigt, so verhalten, dass eine Gefährdung anderer Verkehrs­teil­nehmer ausgeschlossen ist. Diese Sorgfalts­an­for­derung gelte für die gesamte Dauer des Ein- und Ausstei­ge­vorgangs, also für alle Vorgänge, die in einem unmittelbaren zeitlichen und örtlichen Zusammenhang damit stünden, wobei der Vorgang des Einsteigens erst mit dem Schließen der Fahrzeugtür beendet ist. Wird beim Ein- oder Aussteigen ein anderer Verkehrs­teil­nehmer geschädigt, spreche der Beweis des ersten Anscheins für eine fahrlässige Sorgfalts­pflicht­ver­letzung des Ein- und Aussteigenden.

Amtsgericht gibt Autofahrerin alleinige Schuld

Das Gericht hielt im Hinblick auf den von Kläger- und Beklagtenseite ausgehenden Verur­sa­chungs­beitrag eine Haftungsquote von 100 Prozent zulasten der Klägerseite angemessen, das heißt, das Gericht gab die alleinige Schuld der PKW Fahrerin.

Quelle: Amtsgericht München/ra-online

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