15.11.2024
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Sie sehen eine Szene aus einem Krankenhaus, speziell mit einem OP-Saal und einem Arzt im Vordergrund.

Dokument-Nr. 8233

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Verwaltungsgericht Mainz Urteil30.07.2009

VG Mainz: Geldbuße wegen Pflichtverstoß bei Schön­heits­ope­rationSchuldhaftes Unterlassen der Aufklärung über Opera­ti­o­ns­risiken

Ein Arzt der eine Schön­heits­ope­ration durchführt, bei der Komplikationen auftreten, kann zur Zahlung eines Bußgeldes verpflichtet werden, wenn er seine Pflicht zur Dokumentation und seine Aufklä­rungs­pflicht gegenüber dem Patienten verletzt hat. Dies entschied das Verwal­tungs­gericht Mainz.

Der Arzt führte bei einem Patienten ambulant eine Liposuktion (Fettabsaugung) der Bauchdecke durch. Am Operationstag legte er dem Mann die Opera­ti­o­ns­ein­wil­ligung zur Unterschrift vor, in der verschiedene Kompli­ka­ti­o­ns­mög­lich­keiten genannt waren; eine Aufklärung über mögliche Durch­blu­tungs­stö­rungen der Haut oder Hautnekrosen nahm er nicht vor. Postoperativ verfärbte sich die Bauchdecke des Patienten teilweise dunkel. Der Mann musste einen Monat lang stationär behandelt und dabei viermal operiert werden, mit entsprechender Entfernung der nekrotischen Bauchwand.

Arzt verletzt Berufspflicht

Der Arzt habe schuldhaft seine Berufspflichten verletzt, urteilten die Richter. Zum einen habe er seinen Patienten nicht ausreichend aufgeklärt. Vor rein kosmetischen Operationen müsse der Arzt den Patienten besonders umfassend und sorgfältig aufklären, das Für und Wider der kosmetischen Operation mit allen Konsequenzen und Risiken auch hinreichend drastisch und schonungslos darstellen. Der Patient müsse durch die Aufklärung in die Lage versetzt werden, genau abwägen zu können, ob er einen etwaigen Misserfolg oder sogar bleibende gesundheitliche Beein­träch­ti­gungen in Kauf nehmen wolle, selbst wenn diese auch nur entfernt als eine Folge des Eingriffs in Betracht kommen sollten. Diese intensive Aufklärung habe der Arzt hier schuldhaft unterlassen, da er eingeräumt habe, mit seinem Patienten über mögliche Komplikationen wie Hautnekrosen oder Darmper­fo­ra­tionen nicht gesprochen zu haben. Zudem habe er schuldhaft gegen seine Dokumen­ta­ti­o­ns­pflicht verstoßen, die besage, dass er über die in Ausübung seines Berufs gemachten Feststellungen und getroffenen Maßnahmen die erforderlichen Aufzeichnung zu machen habe. Dieser Verpflichtung sei der Arzt bezüglich der Protokollierung der Operation und der Nachsorge nicht ausreichend nachgekommen. Das Gericht erteilte dem Arzt einen Verweis und legte ihm eine Geldbuße in Höhe von 10.000,-- € auf.

Quelle: ra-online, VG Mainz

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