18.10.2024
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Dokument-Nr. 33631

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Urteil06.12.2023Verwaltungsgericht Koblenz4 K 388/23.KO
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Verwaltungsgericht Koblenz Urteil06.12.2023

Investoren des Loreley-Hotels müssen hohe Strafe zahlenAnspruch auf Vertragsstrafe wegen nicht­recht­zeitiger Bauan­trag­stellung

Zwei Investoren sind zur Zahlung einer Vertragsstrafe in Höhe von insgesamt 300.000 € nebst Zinsen an den Planungsverband Loreley verpflichtet, weil sie die Erteilung einer Baugenehmigung zur Realisierung eines Hotel­bau­vor­habens auf dem Loreley-Plateau nicht rechtzeitig beantragt haben. Dies entschied das Verwal­tungs­gericht Koblenz.

Im Dezember 2016 schloss der Planungsverband mit den Investoren einen städtebaulichen Vertrag. In diesem verpflichteten sich die Investoren, binnen 36 Monaten ab Inkrafttreten eines vom Planungsverband aufzustellenden Bebauungsplans einen vollständigen Bauantrag zur Errichtung eines Hotelbaus auf dem Loreley-Plateau zu stellen. Unterbleibt eine rechtzeitige Bauan­trag­stellung, ist eine Vertragsstrafe in Höhe von 15.000 € monatlich; höchstens in Höhe von 300.000 € vorgesehen. Weil die Investoren ihrer Verpflichtung nicht nachgekommen waren, verlangte der Planungsverband zunächst außer­ge­richtlich und sodann mit seiner Klage die Zahlung der vereinbarten Vertragsstrafe. Die Investoren beriefen sich dagegen auf Formfehler beim Zustandekommen des Vertrags und machten geltend, die Stellung eines vollständigen Bauantrags sei ihnen unmöglich gewesen, weil der Planungsverband Gestal­tungs­vorgaben nicht hinreichend konkret vorgegeben habe. Ferner stünde ein Lärmschutz­konflikt mit den Betreibern der auf dem Plateau vorhandenen Freilichtbühne einer Umsetzung des Hotelkonzepts entgegen.

Vertrag frei von Verfahrens- und Formfehler

Die Klage hatte Erfolg. Der Verband habe einen Anspruch auf Zahlung der Vertragsstrafe, so die Koblenzer Verwal­tungs­richter. Der Vertrag sei frei von Verfahrens- und Formfehlern zustande gekommen und entspreche den an einen städtebaulichen Vertrag zu stellenden gesetzlichen Anforderungen. Den Investoren sei es zudem nicht unmöglich gewesen, rechtzeitig vollständige Bauan­trags­un­terlagen einzureichen. Insbesondere habe der Lärmschutz­konflikt zwischen dem geplanten Hotelvorhaben und der Freilichtbühne die Vorlage vollständiger Bauan­trags­un­terlagen nicht unmöglich gemacht. Eine Lösung des Konflikts wäre vielmehr im Rahmen des Bauge­n­eh­mi­gungs­ver­fahrens herbeizuführen gewesen. Gegen das Urteil können die Beteiligten die Zulassung der Berufung durch das Oberver­wal­tungs­gericht Rheinland-Pfalz beantragen.

Quelle: Verwaltungsgericht Koblenz, ra-online (pm/ab)

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