Dokument-Nr. 10839
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Verwaltungsgericht Hannover Urteil07.01.2011
Immissionsschutz: Annahmestelle für Gartenabfälle verursacht keinen unzumutbaren LärmImmissionen von knapp 60 dB(A) durch mobilen Schredder für Anwohner zumutbar
Grundstückseigentümer in deren Umgebung sich mehrere landwirtschaftliche Betriebe und eine Schießsportanlage befinden, können sich nicht gegen eine Baugenehmigung für eine so genannte Grüngutannahmestelle wehren. Die durch einen mobilen Schredder zu erwartenden Lärmimmissionen von 60 dB(A) sind Anwohnern eines faktischen Dorfgebiets zumutbar. Dies entschied das Verwaltungsgericht Hannover.
Im zugrunde liegenden Fall wandte sich der Kläger und Antragsteller gegen die von der Stadt Langenhagen erteilte Baugenehmigung für eine so genannte Grüngutannahmestelle (Annahmestelle für Gartenabfälle, Baumabschnitte, Sträucher, gemähter Rasen o.ä.) auf einem Hofgrundstück in der Dorfstraße in Schulenburg (Langenhagen). Zurzeit befindet sich die Grüngutannahmestelle für Schulenburg - von dem gleichen Landwirt betrieben - auf einem Grundstück in der Nähe des neuen Standortes. Der Kläger, der Eigentümer eines benachbarten Wohngrundstücks ist, wendet sich insbesondere gegen die mit dem Betrieb eines mobilen Schredders verbundenen Lärmimmissionen.
Immissionsrichtwert von 60 dB(A) entspricht Bestimmungen der zumutbaren Lärmbelastungen
Das Verwaltungsgericht Hannover hat sich bei der Verhandlung vor Ort einen Eindruck von der Bebauungsumgebung verschafft und ist zu dem Ergebnis gelangt, dass die durch den mobilen Schredder verursachten Immissionen von knapp 60 dB(A) dem Anwohner zumutbar sind. Der Immissionsrichtwert von 60 dB(A) entspricht dem, was nach den Bestimmungen der zur Beurteilung der zumutbaren Lärmbelastungen maßgeblichen TA Lärm in einem Dorfgebiet zulässig ist.
Anwohner kann keinen Schutz für allgemeines Wohngebiet (55 dB(A)) beanspruchen
Das Gericht ist nach dem Ergebnis der Ortsbesichtigung zu dem Ergebnis gelangt, dass das Grundstück des Klägers in einem faktischen Dorfgebiet liegt. Aber selbst wenn die Bebauungsumgebung des Grundstücks nicht genau dem entsprechen sollte, was die Baunutzungsverordnung unter einem Dorfgebiet versteht, müsste der Kläger solche Immissionen hinnehmen. Die Bestimmungen der TA Lärm (Nr. 6.6 TA Lärm) sehen für diesen Fall vor, dass eine Beurteilung entsprechend der Schutzbedürftigkeit vorzunehmen ist. In der Umgebung des klägerischen Grundstücks befinden sich mehrere landwirtschaftliche Betriebe und eine Schießsportanlage. Zudem grenzt das Grundstück unmittelbar an den Außenbereich an und muss auch deswegen höhere Immissionen hinnehmen. Einen besseren Schutz oder gar den Schutz eines allgemeinen Wohngebietes (55 dB(A)) kann der Anwohner daher nicht beanspruchen.
© urteile.news (ra-online GmbH), Berlin 07.01.2011
Quelle: Verwaltungsgericht Hannover/ra-online
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