14.11.2024
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Sie sehen den Auspuff eines Autos.

Dokument-Nr. 26198

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Oberlandesgericht Köln Beschluss02.05.2018

Lieferverkehr in der Fußgängerzone: Anwaltspost ist kein LieferverkehrRechtsanwalt darf seine Post nicht mit dem Auto holen

Holt ein Rechtsanwalt seine Post bei der Filiale in der Fußgängerzone, handelt es sich nicht um Lieferverkehr. Das hat der 1. Senat für Bußgeldsachen des Oberlan­des­ge­richts Köln in dem Rechts­be­schwer­de­­ver­fahren eines Leverkusener Anwalts entschieden.

Der Anwalt war mit seinem Mercedes-Benz bei der Postfiliale in der Fußgängerzone vorgefahren, um dort sein Postfach mit Anwaltspost zu leeren. Gegen das Bußgeld von 30 Euro hatte er sich mit Hinweis auf das Schild "Lieferverkehr frei" gewehrt.

Anwaltspost kein "Lieferverkehr"

Das Rechtsmittel blieb ohne Erfolg. Der Bußgeldsenat bestätigte die Auffassung des Amtsgericht Leverkusens, dass das Holen von Anwaltspost kein "Lieferverkehr" sei. Schon nach dem Wortsinn sei unter Lieferverkehr in erster Linie der Transport von Waren und Gegenständen von und zum Kunden gemeint.

Fußgängerzonen dienten dem Schutz der Fußgänger, die Gelegenheit haben sollen, sich dort unbehindert und unbelästigt von Kraftfahrzeugen aufzuhalten, ohne dass sie dabei erschreckt, gefährdet oder überrascht werden. Deshalb seien nur eng begrenzte Ausnahmen vom Verbot des motorisierten Straßenverkehrs zuzulassen. Es sei nicht Sinn und Zweck der Ausnah­me­vor­schrift, den Gewer­be­trei­benden bei der Vornahme von Aller­welts­ge­schäften zu privilegieren, wie sie bei jedem anderen Geschäft­s­tätigen aber auch bei Privaten anfallen und die in keinem unmittelbaren Zusammenhang mit seiner Geschäft­s­tä­tigkeit stehen. Dies sei beim Holen der Anwaltspost der Fall.

Quelle: ra-online, OLG Köln (pm/pt)

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