18.10.2024
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Sie sehen eine Einbauküche in einer Wohnung.

Dokument-Nr. 1507

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Urteil07.06.2004Oberlandesgericht Frankfurt am Main2 W 22/04
passende Fundstellen in der Fachliteratur:
  • MDR 2005, 28Zeitschrift: Monatsschrift für Deutsches Recht (MDR), Jahrgang: 2005, Seite: 28
  • NJW-RR 2004, 1667Zeitschrift: NJW-Rechtsprechungs-Report Zivilrecht (NJW-RR), Jahrgang: 2004, Seite: 1667
  • NZM 2004, 909Neue Zeitschrift für Miet- und Wohnungsrecht (NZM), Jahrgang: 2004, Seite: 909
  • ZMR 2004, 818Zeitschrift für Miet- und Raumrecht (ZMR), Jahrgang: 2004, Seite: 818
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Oberlandesgericht Frankfurt am Main Urteil07.06.2004

Mieter hat Anspruch auf 24-stündigen Liftbetrieb

Dem Vermieter eines Hochhauses, in dem auch Büroräume untergebracht sind, ist es nicht gestattet, den Personenaufzug nur noch während der Geschäftszeiten in Betrieb zu nehmen, da die Mieter jederzeit die Möglichkeiten haben müssen, ihre angemieteten Räume zu erreichen. Das hat das Oberlan­des­gericht Frankfurt am Main entschieden.

Wer Büroräume im 10. Stockwerk eines Hochhauses angemietet hat, kann vom Vermieter verlangen, dass die Fahrstühle rund um die Uhr während sämtlicher Werktage wie auch an Sonn- und Feiertagen in Betrieb sind. Dies hat der 2. Zivilsenat des Oberlan­des­ge­richts Frankfurt am Main jetzt in einem Eilverfahren entschieden.

Die Klägerin hatte Gewerberäume im 10. Obergeschoß eines Hochhauses von der Beklagten angemietet. In § 9 des Mietvertrages war vorgesehen, dass der Vermieter den Fahrstuhl außer Betrieb setzen könne, wenn und solange ein Aufzugswärter nicht im Hause anwesend sei.

Nachdem die Klägerin die einzige verbliebene Mieterin in dem Haus war, brachte die Beklagte einen Aushang an, wonach die Benutzung der Aufzüge nur noch während der Geschäftszeiten (Montag bis Freitag von 8 – 19 Uhr) gestattet wurde.

Hiergegen wandte sich die klagende Mieterin im Wege der einstweiligen Verfügung, mit der der Beklagten untersagt werden sollte, die Aufzüge außerhalb der Geschäftszeiten außer Betrieb zu setzen.

Das Oberlan­des­gericht hielt den Antrag auf Erlass der einstweiligen Verfügung für begründet. Die Klausel in § 9 des Mietvertrages sei unwirksam, weil es ansonsten im Belieben des Vermieters stünde, wann der Aufzug in Funktion gesetzt oder stillgelegt wird. Dies, so der Senat, würde aber zu Sinn und Zweck des Mietvertrages in Widerspruch stehen.

Ein Mieter, der Büroräume im 10. Stockwerk anmiete, müsse jederzeit Zugang zu diesen Räumen mittels Fahrstühlen erhalten. Dies gelte sowohl für die Nachtzeiten als auch an Sonn- und Feiertagen.

Quelle: ra-online, OLG Frankfurt am Main

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