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18.01.2025  
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Oberlandesgericht Bamberg Beschluss20.03.2013

Sturz auf nasser Treppe: Kein Anspruch auf Schadensersatz bei gut erkennbarer GefahrLG Coburg zur Frage der Verkehrs­sicherungs­pflicht bei einer frisch gewischten Treppe

Das Oberlan­des­gericht Bamberg hat in Übereinstimmung mit dem Landgericht Coburg die Schadensersatz- und Schmerzens­geld­forderung einer Frau abgewiesen, die auf einer frisch gewischten Treppe an ihrem Arbeitsplatz gestürzt war. Die Gerichte verneinten einen Verstoß gegen die Verkehrs­sicherungs­pflicht seitens des Reinigungs­unternehmens. Sofern eine Gefahr ohne weiteres erkennbar sei, müsse nicht noch ausdrücklich vor ihr gewarnt werden. Die Gefahr warnt sozusagen vor sich selbst.

Die Klägerin des zugrunde liegenden Streitfalls gab an, im November 2008 in einem Betriebsgebäude ihres Arbeitgebers auf einer frisch gewischten Treppe gestürzt zu sein. Sie erlitt einen Trümmerbruch des linken Handgelenks und verschiedene Prellungen. Warnschilder mit dem Hinweis auf frisch gewischte Böden waren nicht aufgestellt.

Klägerin beanstandet fehlende Hinweisschilder auf gewischte Treppe und verlangt Schmerzensgeld

Die Klägerin wollte deshalb vom Reini­gungs­un­ter­nehmen 10.000 Euro Schmerzensgeld. Daneben sollte festgestellt werden, dass das Reini­gungs­un­ter­nehmen ihr alle Schäden aus dem Unfall zu bezahlen hat. Die Klägerin erklärte, dass sie erst nach dem Sturz erkannt habe, dass die Treppe feucht gewischt worden sei. Ihr Sturz sei auf fehlende Hinweisschilder zurückzuführen.

Putzfirma verweist auf Eigen­ver­schulden der Klägerin

Das beklagte Reini­gungs­un­ter­nehmen verteidigte sich damit, dass es mit Putzmitteln arbeite, die für eine besonders schnelle Trocknung sorgten. Im Übrigen sei auch ohne Warnschilder leicht erkennbar gewesen, dass die Treppe feucht gewischt worden war. Den Unfall habe die Klägerin selbst verschuldet.

LG verneint Verletzung von Verkehrs­si­che­rungs­pflichten

Das Landgericht Coburg stellte fest, dass das Reini­gungs­un­ter­nehmen keine Siche­rungs­pflichten verletzt habe. Es muss nur vor Gefahren gewarnt werden, die ein sorgfältiger Benutzer nicht ohne entsprechenden Hinweis erkennen kann. Deswegen kann es in Ausnahmefällen dazu kommen, dass aufgrund der Art des Bodenbelags die Feuchtigkeit nur schwer erkennbar ist. So war es aber im vorliegenden Fall nicht. Die Treppe wurde zudem jeden Tag zur gleichen Zeit geputzt, was der Klägerin auch bekannt war. Ihr war auch bekannt, dass nie Hinweisschilder aufgestellt werden. Ein als Zeuge vernommener Sanitäter gab an, dass er sofort unmittelbar vor der Treppe, wo die verletzte Klägerin lag, Feuchtigkeit auf dem Boden wahrgenommen hatte. Das Gericht stellte fest, dass wenn ein zur eiligen medizinischen Versorgung herbeigerufener Sanitäter, der sich vorrangig um den Verletzten kümmern muss, sofort Feuchtigkeit auf dem Boden bemerkt, dies erst recht für einen sorgfältigen Benutzer gelten muss. Deshalb wies das Landgericht die Klage ab.

OLG weist Berufung der Klägerin zurück

Gegen diese Entscheidung zog die Klägerin erfolglos vor das Oberlan­des­gericht Bamberg. Dieses hielt die Entscheidung des Landgerichts Coburg für überzeugend und führte aus, dass keine Besonderheit darin zu sehen ist, wenn die Reini­gungs­a­r­beiten einige Minuten später als üblich stattgefunden haben. Mit einer geringfügigen Verschiebung bei regelmäßigen Reini­gungs­a­r­beiten muss immer gerechnet werden. Deshalb wurde die Berufung der Klägerin zurückgewiesen und sie muss die Kosten für beide Instanzen bezahlen.

Quelle: Landgericht Coburg/ra-online

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