21.11.2024
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Dokument-Nr. 32933

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Urteil22.05.2023Landessozialgericht Rheinland-PfalzL 2 78/21
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Landessozialgericht Rheinland-Pfalz Urteil22.05.2023

Meniskusschaden bei Profifußballer als Berufskrankheit anzuerkennenNichtvorliegen einer beidseitigen Meniskopathie kein Ausschluss­kri­terium für das Vorliegen einer Berufskrankheit

Ein Profifußballer der im Rahmen seiner Karriere einen Meniskusschaden erleidet, hat in der Regel einen Anspruch auf Leistungen durch die gesetzliche Unfall­ver­si­cherung. Das hat das Landes­so­zi­al­gericht Rheinland-Pfalz entschieden.

Der Kläger, der von 1981 an als Profi­fuß­ba­ll­spieler für den 1. FC Kaiserslautern und die Eintracht Frankfurt tätig war, begehrt die Feststellung der Berufskrankheit (BK) nach Nr. 2102 der Anlage 1 zur Berufs­krank­hei­ten­ver­ordnung. Anerken­nungsfähig sind danach Meniskusschäden nach mehrjährigen andauernden oder häufig wiederkehrenden, die Kniegelenke überdurch­schnittlich belastenden Tätigkeiten. 1986 wurden beim Kläger Schäden an den Menisken im linken Kniegelenk festgestellt. Die beklagte Berufs­ge­nos­sen­schaft lehnte eine BK ab. Die zum Sozialgericht Speyer erhobene Klage war erfolglos.

LSG bejahrt eine für Berufskrankheit ausreichende Belastung bei Profifußballer

Das Landes­so­zi­al­gericht gab der Berufung des Klägers statt und verurteilte die Beklagte zur Feststellung der BK Nr. 2102. Das LSG hat aufgrund der mehrjährigen Tätigkeit des Klägers als Profifußballer eine ausreichende Belastung im Sinne der BK Nr. 2102 bejaht. Die Sportart Fußball ist durch eine erhebliche Bewegungs­be­an­spruchung der Kniegelenke aufgrund extrem dynamischer Belastungen geprägt. Dabei kommt es zu schnellen und ruckartigen Belas­tungs­spitzen. Diese können im Einzelfall zu zufälligen, repetitiven Mikrotraumen im Bereich der Menisken führen, die im Wege der Aufsummierung zu Schäden und Rissbildungen führen können. Wegen der erheblichen dynamischen Bewegungs­be­an­spruchung kann eine bestimmte belas­tungs­konforme Lokalisation der Schäden, anders etwa als bei der knienden Tätigkeit eines Bodenlegers, nicht gefordert werden. Daher ist das Nichtvorliegen einer beidseitigen Meniskopathie kein Ausschluss­kri­terium für das Vorliegen einer BK Nr. 2102.

Quelle: Landessozialgericht Rheinland-Pfalz, ra-online (pm/ab)

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