18.10.2024
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Sie sehen vier Hände, die ineinander greifen.

Dokument-Nr. 9629

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Beschluss23.04.2010Landessozialgericht Nordrhein-WestfalenL 6 AS 297/10 B
Vorinstanz:
  • Sozialgericht Detmold, Beschluss07.01.2010, S 18 AS 105/09
ergänzende Informationen

Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen Beschluss23.04.2010

Hartz IV Empfänger bekommen keinen PC bezahltErstausstattung der Wohnung umfasst keinen PC

Empfänger von Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende ("Hartz-IV-Leistungen") haben keinen Anspruch auf Übernahme der Kosten für die Erstanschaffung eines PC. Dies hat das Landes­so­zi­al­gericht Nordrhein-Westfalen (LSG NRW) entschieden und den Beschluss des Sozialgerichts Detmold, der Klägerin wegen fehlender Erfolgsaussicht ihrer Klage keine Prozess­kos­tenhilfe zu bewilligen, bestätigt.

Die Frau aus Minden hatte von der zuständigen Behörde die Übernahme der Kosten für die Anschaffung eines PC samt Zubehör (Monitor, Tastatur, Maus, Lautsprecher, Drucker und Software) sowie die Teilnahme an einem PC - Grundlehrgang verlangt. Die Behörde lehnte ab, weil ein Personalcomputer (PC) nicht zur Erstausstattung einer Wohnung gehöre, deren Bezahlung Hartz-IV-Empfänger zusätzlich zu ihrer Regelleistung zusteht.

LSG NRW: PC gehört nicht zur Erstausstattung

Das LSG NRW bestätigte diese Entscheidung. Hartz-IV-Empfänger könnten nicht verlangen, bei der Erstausstattung ihrer Wohnung wie die Mehrheit der Haushalte gestellt zu werden. Es komme nicht darauf an, in welchem Umfang PCs in Haushalten in Deutschland verbreitet, sondern ob sie für eine geordnete Haushalts­führung notwendig seien. Ein Haushalt lasse sich aber problemlos ohne einen PC führen. Mit Informationen könnten sich Hartz-IV- Empfänger auch aus Fernsehen und Radio versorgen.

Über die Hauptsache entscheidet das Sozialgericht Detmold

Die Entscheidung über die Versagung von Prozess­kos­tenhilfe ist rechtskräftig. Über die Klage in der Hauptsache hat demnächst das Sozialgericht Detmold zu entscheiden. Die Kosten für einen Anwalt muss die Klägerin dabei selber tragen, wenn sie nicht auf anwaltliche Hilfe verzichtet.

Quelle: ra-online, Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen

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