Dokument-Nr. 6507
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Landgericht Paderborn Urteil07.09.2000
Auffahrunfall: Autofahrer darf im Ort auch für Katze bremsenUnterscheidung nach dem Ort des Unfalls
Innerhalb einer geschlossenen Ortschaft darf auch für eine Katze gebremst werden. Im Ort müsse niemand eine Katze überrollen, nur weil eventuell ein nachfolgender Verkehrsteilnehmer unaufmerksam sei, entschied das Landgericht Paderborn.
Im zugrunde liegenden Fall hatte ein Autofahrer innerhalb einer geschlossenen Ortschaft für eine plötzlich über die Fahrbahn laufende Katze gebremst. Die hinter ihm fahrende Autofahrerin konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen, so dass sie auffuhr. Die Versicherung der Auffahrerin wollte den Schaden nicht übernehmen. Die Vollbremsung für ein Kleintier stelle eine grob fahrlässige Verkehrsgefährdung dar, meinte die Versicherung.
Gericht: Innerhalb ländlicher Ortschaften muss jederzeit mit Tieren auf dem Verkehrsweg gerechnet werden
Das Landgericht Paderborn verurteilte die Haftpflichtversicherung der Frau zur Regulierung des Schadens von rund 10.000 Mark. Gerade in ländlich strukturierten Orten müsse ständig mit Haustieren auf der Straße gerechnet werden, führte das Gericht aus.
Abwägung außerhalb geschlossener Ortschaften
Anders liege es auf freier Strecke. Hier müsse der Autofahrer grundsätzlich zwischen dem Leben des Tiers und dem Unfallrisiko abwägen.
© urteile.news (ra-online GmbH), Berlin 12.08.2008
Quelle: ra-online
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