Dokument-Nr. 14845
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- Verwendung eines ähnlichen Markenzeichens in vergleichender Werbung zulässigGerichtshof der Europäischen Union, Urteil12.06.2008, C-533/06
- Aus dem Wort "Beatle" zusammengesetzte Gemeinschaftsbildmarke für elektrische Rollstühle unzulässigGerichtshof der Europäischen Union, Urteil29.03.2012, T-369/10
- EuGH: Vergleichende Werbung mit Hinweis auf Imitation einer Originalmarke in Parfumvergleichslisten nicht zulässigGerichtshof der Europäischen Union, Urteil18.06.2009, C-487/07
Landgericht Nürnberg-Fürth Urteil12.12.2012
Autohaus darf mit Olympia 2008-Angebot werbenKeine Beeinträchtigung der Wertschätzung der Olympischen Spiele in unlauterer Weise
Ein Autohaus darf einen PKW als "Unser Angebot zu Olympia 2008" bewerben. Darin liegt kein Verstoß gegen das Gesetz zum Schutz des olympischen Emblems und der olympischen Bezeichnungen (OlympSchG) vor. Dies entschied das Landgericht Nürnberg-Fürth.
Im zugrunde liegenden Falls hatte ein Schweinfurter Autohaus auf seiner Website ein Angebot für einen PKW mit dem Slogan "FlatRateEdition Beijing. Unser Angebot zu Olympia 2008" versehen. Darin sah der Deutsche Olympische Sportbund e.V. einen Verstoß gegen das OlympSchG, welches unter anderem die Bezeichnung "Olympia" schützt. Er ließ deshalb das Autohaus anwaltlich abmahnen. Das Autohaus hatte sich daraufhin verpflichtet, diese Werbung künftig zu unterlassen, war aber nicht bereit die vom Olympischen Sportbund für die Abmahnung geltend gemachten Anwaltskosten zu tragen. Die darauf gerichtete Klage wies das Gericht ab.
Keine bestehende Verwechslungsgefahr
Das Landgericht begründete seine Entscheidung damit, dass der durch das Gesetz geschützte Begriff "Olympia" zwar im geschäftlichen Bereich ohne Zustimmung des Olympischen Sportbundes als Inhaber des Schutzrechts verwendet worden sei. Rechtswidrig sei dies nach der gesetzlichen Regelung aber nur, wenn dadurch die Gefahr einer Verwechslung bestehe oder die Wertschätzung der Olympischen Spiele in unlauterer Weise beeinträchtigt oder ausgenutzt werde. Weder das eine noch das andere sei hier aber der Fall. Insbesondere werde durch die angegriffene Werbung nicht der Eindruck erweckt, dass es sich bei dem Autohaus um einen Sponsor der Olympischen Spiele handele. Die Werbung rufe auch bei Kunden nicht die Vorstellung hervor, dass dem angebotenen Fahrzeug eine besondere, gleichsam „olympiareife“ Qualität zukomme und schließlich werde auch der Ruf der Olympischen Spiele durch die Verwendung des Slogans nicht beeinträchtigt. Nachdem eine Rechtsverletzung deshalb nicht vorliege, müsse das verklagte Autohaus auch die Abmahnkosten nicht bezahlen.
© urteile.news (ra-online GmbH), Berlin 12.12.2012
Quelle: Oberlandesgericht Nürnberg/ra-online
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