15.11.2024
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Dokument-Nr. 16461

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Hessischer Verwaltungsgerichtshof Urteil08.08.2013

Kein Zusatzbeitrag für Wäsche­kenn­zeichnung in hessischen PflegeheimenKennzeichnung von Wäschestücken Teil der Regelleistung Wäsche­ver­sorgung

Die Erhebung eines zusätzlichen Kostenbetrages für die Kennzeichnung von Wäsche bei Einzug in ein Pflegeheim ist in Hessen nicht zulässig. Dies entschied der Hessische Verwal­tungs­ge­richtshof.

Dem vorzuliegenden Fall liegt folgender Sachverhalt zugrunde: Geklagt hatte der Frankfurter Verband für Alten- und Behin­der­tenhilfe e. V., der u. a. in Frankfurt am Main ein Pflegeheim mit vollstationären Pflege­leis­tungen betreibt. Dieser Heimträger erhebt von den Heimbewohnern bei Einzug in die Pflege­ein­richtung einen einmaligen Betrag in Höhe von 50 Euro als Zusatzleistung für die Kennzeichnung von Wäschestücken. Diese Praxis wurde im Oktober 2010 von der Heimauf­sichts­behörde (Hessisches Amt für Versorgung und Soziales Frankfurt) beanstandet. Der Träger der Pflege­ein­richtung wurde angewiesen, für sämtliche pflege­be­dürftigen Heimbewohner, die im Pflegeheim in Frankfurt am Main bzw. in einem anderen Heim des Trägers wohnen, die Kennzeichnung von Wäschestücken als Regelleistung anzubieten und seine vertraglichen Bestimmungen entsprechend anzupassen. Die dagegen vom Kläger im Mai 2011 erhobene Klage blieb sowohl in erster als auch in zweiter Instanz ohne Erfolg.

Wäsche­kenn­zeichnung rechtlich nicht zulässig

Zur Begründung führte der Hessische Verwal­tungs­ge­richtshof aus, nach dem Rahmenvertrag über die vollstationäre pflegerische Versorgung für das Land Hessen sei die Kennzeichnung von Wäschestücken Teil der Regelleistung Wäscheversorgung und deshalb mit dem Regelsatz abgegolten. Die Erhebung eines Zusatzbeitrages für die Wäschekennzeichnung bei Einzug in ein Pflegeheim sei deshalb rechtlich nicht zulässig. Wie jeder Betreiber einer gewerblichen Wäscherei oder Reinigung habe auch der Träger von Pflegeheimen durch heiminterne Organi­sa­ti­o­ns­maß­nahmen sicherzustellen, dass Wäschestücke nach der Reinigung jedem Heimbewohner wieder zugeordnet bzw. zugeführt werden können. Auch diese Organisation zur Wäschei­den­ti­fi­zierung sei mit dem Regelsatz abgegolten. Die Revision gegen das Urteil wurde nicht zugelassen. Gegen die Nichtzulassung der Revision ist die Beschwerde möglich, über die das Bundes­ver­wal­tungs­gericht in Leipzig zu entscheiden hätte.

Quelle: Hessischer Verwaltungsgerichtshof/ra-online

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