18.10.2024
18.10.2024  
Sie sehen ein Formular für die Steuererklärung.

Dokument-Nr. 8466

Drucken
ergänzende Informationen

Bundesfinanzhof Urteil21.07.2009

"Riesterzulage" für mittelbar berechtigten Ehegatten nur bei eigenem Alters­vor­sor­ge­vertragFörderzweck für Zulage besteht nicht bei Ehegatten

Bei der sogenannten Riesterrente hat ein nur mittelbar zulage­be­rech­tigter Ehegatte lediglich dann einen Anspruch auf die Alters­vor­sor­ge­zulage, wenn er einen eigenen Alters­vor­sor­ge­vertrag abschließt. Das Bestehen einer eigenen betrieblichen Alters­ver­sorgung reicht in einem solchen Fall nicht aus. Dies entschied der Bundesfinanzhof.

Die Riesterrente soll einen Anreiz schaffen, zusätzlich zur gesetzlichen Renten­ver­si­cherung eine freiwillige kapitalgedeckte private Altersvorsorge aufzubauen. Dabei sollen diejenigen gefördert werden, bei denen in den letzten Jahren entweder das Rentenniveau oder die zukünftigen Versor­gungs­bezüge abgesenkt wurden. Die Zulage kann sowohl für einen Alters­vor­sor­ge­vertrag als auch für eine betriebliche Alters­ver­sor­gungs­ein­richtung beantragt werden.

Ehegatte muss eigenen Alters­vor­sor­ge­vertrag abschließen

Auch der Ehegatte, der von der Renten- und Versor­gungs­ni­veau­kürzung – mittelbar – betroffen ist, kann eine Alters­vor­sor­ge­zulage erhalten. Im Gegensatz zu seinem Ehegatten hat der nur mittelbar berechtigte Ehegatte jedoch nur dann Anspruch auf die Zulage, wenn er für sich einen Alters­vor­sor­ge­vertrag abschließt. Ein Vertrag im Rahmen der eigenen betrieblichen Altersversorgung reicht nicht aus.

BFH sieht keinen Grund, weiterreichende Förderung zu ermöglichen

Der Bundesfinanzhof hat in seinem ersten Urteil zur sogenannten Riesterrente diese ausdrückliche gesetzliche Einschränkung der Zulage­be­rech­tigung akzeptiert. Er hat keinen Anlass für eine ergänzende Geset­zes­aus­legung gesehen. Der vom Gesetzgeber verfolgte generelle Förderzweck für die Zulage bestehe nicht bei einem Ehegatten, der aufgrund der eigenen Erwer­b­s­tä­tigkeit nicht unmittelbar zulage­be­rechtigt sei, weil er von der Versor­gungs­ni­veau­ab­senkung nicht betroffen werde. Damit bestehe kein Anlass, ihm eine über den Gesetzestext hinausgehende Förderung zu ermöglichen.

Quelle: ra-online, BFH

Urteile sind im Originaltext meist sehr umfangreich und kompliziert formuliert. Damit sie auch für Nichtjuristen verständlich werden, fasst urteile.news alle Entscheidungen auf die wesentlichen Kernaussagen zusammen. Wenn Sie den vollständigen Urteilstext benötigen, können Sie diesen beim jeweiligen Gericht anfordern.

Wenn Sie einen Link auf diese Entscheidung setzen möchten, empfehlen wir Ihnen folgende Adresse zu verwenden: https://urteile.news/Urteil8466

Bitte beachten Sie, dass im Gegensatz zum Verlinken für das Kopieren einzelner Inhalte eine explizite Genehmigung der ra-online GmbH erforderlich ist.

Die Redaktion von urteile.news arbeitet mit größter Sorgfalt bei der Zusammenstellung von interessanten Urteilsmeldungen. Dennoch kann keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit der über uns verbreiteten Inhalte gegeben werden. Insbesondere kann urteile.news nicht die Rechtsberatung durch eine Rechtsanwältin oder einen Rechtsanwalt in einem konkreten Fall ersetzen.

Bei technischen Problemen kontaktieren Sie uns bitte über dieses Formular.

VILI