14.11.2024
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Bundesfinanzhof Urteil11.05.2005

Bundesfinanzhof entscheidet zu Fahrtkosten und Verpfle­gungs­mehr­auf­wen­dungen bei Auswärt­s­tä­tigkeit

Seit dem Jahre 2001 werden die Aufwendungen von Arbeitnehmern für die Wege zwischen Wohnung und Arbeitsstätte mit (derzeit) ,30 EUR je Arbeitstag und Entfer­nungs­ki­lometer abgegolten (sog. Entfer­nungs­pau­schale). Gleiches gilt für die Woche­n­end­heim­fahrten zwischen dem Beschäf­ti­gungsort und dem Ort des eigenen Hausstands im Zuge einer doppelten Haushalts­führung.

Wie der Bundesfinanzhof (BFH) mit mehreren Urteilen vom 11. Mai 2005 entschieden hat, sind von beiden Regelungen nur solche regelmäßigen Arbeitsstätten betroffen, die nachhaltig, fortdauernd und immer wieder aufgesucht werden. Wird der Arbeitnehmer daher von seinem Arbeitgeber außerhalb des Betriebssitzes an ständig wechselnden Tätig­keits­s­tätten eingesetzt und unentgeltlich dorthin befördert, so kann er für diese Fahrten in seiner Einkom­men­steu­e­r­er­klärung --entgegen der Rechtsprechung einzelner Finanzgerichte-- keine Entfer­nungs­pau­schale ansetzen (VI R 70/03), wohl aber für die Wege zum Betriebssitz, wenn der Betrieb Sammelpunkt für die Weiter­be­för­derung ist (VI R 25/04).

Auch wenn der Arbeitnehmer am Ort der auswärtigen Tätigkeit oder in dessen Nähe vorübergehend übernachtet, statt abends an seinen Lebens­mit­telpunkt zurückzukehren, gelangt die Entfer­nungs­pau­schale nicht zur Anwendung (VI R 34/04), weil die Voraussetzungen einer doppelten Haushalts­führung nicht vorliegen (in diesem Punkt hat der BFH seine bisherige Rechtsprechung geändert). Der Arbeitnehmer kann dann allerdings die ihm tatsächlich entstandenen Fahrt- und Übernach­tungs­kosten sowie --für die ersten drei Monate-- Mehrauf­wen­dungen für Verpflegung als Werbungskosten geltend machen (VI R 7/02).

In zwei weiteren Urteilen vom 11. Mai 2005 hat der BFH ferner entschieden, dass betriebliche Einrichtungen des Arbeitgebers auch dann den Mittelpunkt der dauerhaft angelegten beruflichen Tätigkeit und zugleich die regelmäßige Arbeitsstätte eines im Übrigen im Außendienst tätigen Arbeitnehmers bilden, wenn sie arbeitstäglich nur zur Abrechnung von Aufträgen oder --wie etwa die betrieblichen Busdepots bei einem Linienbusfahrer (VI R 15/04)-- zur Übernahme eines Fahrzeugs aufgesucht werden.

Verpfle­gungs­mehr­auf­wen­dungen können daher in solchen Fällen nicht für die Dauer der Abwesenheit von der Wohnung, sondern nur für die Zeit ab Verlassen des Betriebssitzes und ggf. bis zur Rückkehr dorthin in Abzug gebracht werden (VI R 16/04). Auch dies hatten einzelne Finanzgerichte in der Vergangenheit anders gesehen.

Quelle: Pressemitteilung des Bundesfinanzhofs vom 10.08.2005

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