15.11.2024
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Dokument-Nr. 30047

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Urteil14.01.2021BundesfinanzhofVI R 15/19 ; VI R 52/18
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Bundesfinanzhof Urteil14.01.2021

Aufwendungen für einen sog. Schulhund als WerbungskostenBundesfinanzhof zu Werbungskosten für Ausbildung zum Schul- und Therapiehund

Der Bundes­fi­nanzhofs (BFH) entschieden, dass Aufwendungen für einen sog. Schulhund teilweise als Werbungskosten abgezogen werden können.

In den Streitfällen hatten die Klägerinnen (Lehrerinnen) ihre Hunde, die sie aus privaten Mitteln angeschafft hatten, arbeitstäglich im Schulunterricht eingesetzt. Der Einsatz erfolgte in Absprache mit dem Dienstherrn und der Elternschaft im Rahmen von zuvor erstellten Schul­hund­pro­grammen zur Umsetzung tiergestützter Pädagogik. Obwohl der Schul­h­und­einsatz vom Dienstherrn ausdrücklich befürwortet und sogar gewünscht war, beteiligte er sich nicht an den Kosten.

Finanzamt lehnte Kosten­be­tei­ligung ab

Die Klägerinnen erstrebten daher zumindest eine mittelbare Kosten­be­tei­ligung über die Steuer und machten die Aufwendungen für Anschaffung, Futter, Tierarzt, Besuch einer Hundeschule und Ausbildung zum Therapiehund als Werbungskosten geltend. Dies lehnte das Finanzamt (FA) ab. Die Anschaffung und Haltung der Hunde sei nicht nur beruflich, sondern auch privat veranlasst. Da eine sachgerechte Abgrenzung der Veran­las­sungs­zu­sam­menhänge nicht möglich sei, scheide der Werbungs­kos­te­nabzug aus.

Maximal 50 % Werbungskosten bei privater Mitveranlassung

Der BFH folgte dem FA zwar dahin, dass die Anschaffung und Haltung eines Hundes stets auch privat (mit)veranlasst sei. Er stellte aber klar, dass eine Aufteilung der Aufwendungen für die Hunde im Wege der Schätzung zu erfolgen habe, wenn diese aufgrund vorliegender Pädago­gik­konzepte im Schulunterricht eingesetzt würden. Angesichts der privaten Mitveranlassung könnten in einem solchen Fall jedoch maximal 50 % der Aufwendungen für einen Schulhund als Werbungskosten anerkannt werden. Ein hälftiger Abzug sei anzuerkennen, wenn der Hund innerhalb einer regelmäßig fünftägigen Unter­richtswoche arbeitstäglich in der Schule eingesetzt werde.

Aufwendungen für die Ausbildung zum Therapiehund voll absetzbar

Die Aufwendungen für die Ausbildung des Schulhundes der Klägerin des zweiten Verfahrens zum Therapiehund erkannte der BFH darüber hinaus in voller Höhe als Werbungskosten an, da diese spezielle Ausbildung ersichtlich nur durch den Schuleinsatz veranlasst und eine private Mitveranlassung nicht ersichtlich sei.

Quelle: Bundesfinanzhof, ra-online (pm/aw)

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