14.11.2024
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Dokument-Nr. 677

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Urteil12.05.2005BundesfinanzhofV R 54/02
Vorinstanz:
  • Finanzgericht Rheinland-Pfalz, Urteil24.09.2002, 2 K 2626/01
ergänzende Informationen

Bundesfinanzhof Urteil12.05.2005

Für Saunabesuche im Fitnessstudio gilt kein ermäßigter Umsatz­steu­ersatz

Die Saunabesuche in einem Fitnessstudio stellen keine Heilbäder gemäß § 12 Abs. 2 Nr. 9 UStG 1999 dar und unterliegen deshalb nicht dem ermäßigten Steuersatz von sieben Prozent. Das geht aus einem Urteil des Bundes­fi­nanzhofs (BFH) hervor.

Nach dem Gesetz (§ 12 Abs. 2 Nr. 9 des Umsatz­steu­er­ge­setzes 1999) gilt für die Verabreichung von Heilbädern der ermäßigte Steuersatz von zurzeit 7 v.H. Seit 1968 erkennt die Finanz­ver­waltung Saunabäder grundsätzlich als ermäßigt besteuerte Heilbäder an, da ihnen im Einzelfall eine heilende Wirkung nicht abgesprochen werden könne. Dies sollte auch für die Sauna in einem Fitnessstudio gelten, falls dessen Gesamtangebot nicht als eine einheitliche dem Regelsteuersatz (von zurzeit 16 v.H.) unterliegende Leistung behandelt wurde. Der BFH hatte bereits in einem Urteil aus dem Jahre 2000 Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Verwal­tungs­auf­fassung geäußert, die Sauna grundsätzlich als Heilbad zu behandeln. Er hat sich nunmehr endgültig gegen diese Auffassung ausgesprochen: Die Verabreichung eines Heilbades muss der Behandlung einer Krankheit oder einer anderen Gesund­heits­s­törung und damit dem Schutz der menschlichen Gesundheit dienen. Hiervon kann bei der Nutzung einer Sauna in einem Fitnessstudio keine Rede sein; sie dient regelmäßig lediglich dem allgemeinen Wohlbefinden (Wellness).

Quelle: ra-online, Pressemitteilung Nr. 24/05 des BFH vom 06.07.2005

der Leitsatz

Die Verabreichung eines Heilbads muss der Behandlung einer Krankheit oder einer anderen Gesund­heits­s­törung und damit dem Schutz der menschlichen Gesundheit dienen. Hiervon kann bei der Nutzung einer Sauna in einem Fitnessstudio regelmäßig keine Rede sein; sie dient regelmäßig lediglich dem allgemeinen Wohlbefinden (Abgrenzung zu Abschn. 171 Abs. 3 UStR 2005).

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