18.10.2024
18.10.2024  
Sie sehen einen Schreibtisch mit einem Tablet, einer Kaffeetasse und einem Urteil.

Dokument-Nr. 31429

Drucken
Beschluss11.10.2021Amtsgericht Schwäbisch Gmünd2 C 533/21
passende Fundstellen in der Fachliteratur:
  • WuM 2022, 52Zeitschrift: Wohnungswirtschaft und Mietrecht (WuM), Jahrgang: 2022, Seite: 52
Für Details Fundstelle bitte Anklicken!
ergänzende Informationen

Amtsgericht Schwäbisch Gmünd Beschluss11.10.2021

Unterlassene Anhörung im Prozess­kosten­hilfe­verfahren begründet Besorgnis der Befangenheit des RichtersUnterlassen der Anhörung aufgrund eines Versehens unerheblich

Unterlässt ein Richter im Prozess­kosten­hilfe­verfahren die Anhörung der Gegenseite, so begründet dies die Besorgnis der Befangenheit. Dass das Unterlassen auf ein Versehen beruht, ist dabei unerheblich. Dies hat das Amtsgericht Schwäbisch Gmünd entschieden.

Dem Fall lag folgender Sachverhalt zugrunde: Im Rahmen einer mietrechtlichen Streitigkeit beantragte die Wohnungs­mieterin im August 2021 beim Amtsgericht Schwäbisch Gmünd Prozesskostenhilfe für eine beabsichtigte Klage gegen den Vermieter. Diese gewährte der Richter, ohne zuvor den Vermieter dazu angehört zu haben. Der Vermieter lehnte daher den Richter wegen Besorgnis der Befangenheit ab. Die unterlassene Übermittlung des Antrags auf Gewährung von Prozess­kos­tenhilfe an den Vermieter beruhte auf ein Versehen.

Begründete Annahme der Besorgnis der Befangenheit

Das Amtsgericht Schwäbisch Gmünd entschied zu Gunsten des Vermieters. Die Annahme der Besorgnis der Befangenheit sei wegen der unterlassenen Anhörung begründet. Der Richter sei daher abzulehnen. Es liege eine unsachgemäße Verfah­rens­führung vor. Dem Richter sei ein grundlegender Verstoß gegen das Recht auf Gewährung rechtlichen Gehörs unterlaufen. Nach Art. 103 Abs. 1 GG und § 118 Abs. 1 ZPO müsse die Gegenseite bei einem Antrag auf Bewilligung von Prozess­kos­tenhilfe angehört werden.

Unterlassen der Anhörung aufgrund eines Versehens unerheblich

Für unerheblich hielt das Amtsgericht den Umstand, dass die Anhörung aufgrund eines Versehens unterblieben sei. Auf die Gründe des Richters komme es nicht an.

Quelle: Amtsgericht Schwäbisch Gmünd, ra-online (zt/WuM 2022, 52/rb)

Urteile sind im Originaltext meist sehr umfangreich und kompliziert formuliert. Damit sie auch für Nichtjuristen verständlich werden, fasst urteile.news alle Entscheidungen auf die wesentlichen Kernaussagen zusammen. Wenn Sie den vollständigen Urteilstext benötigen, können Sie diesen beim jeweiligen Gericht anfordern.

Wenn Sie einen Link auf diese Entscheidung setzen möchten, empfehlen wir Ihnen folgende Adresse zu verwenden: https://urteile.news/Beschluss31429

Bitte beachten Sie, dass im Gegensatz zum Verlinken für das Kopieren einzelner Inhalte eine explizite Genehmigung der ra-online GmbH erforderlich ist.

Die Redaktion von urteile.news arbeitet mit größter Sorgfalt bei der Zusammenstellung von interessanten Urteilsmeldungen. Dennoch kann keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit der über uns verbreiteten Inhalte gegeben werden. Insbesondere kann urteile.news nicht die Rechtsberatung durch eine Rechtsanwältin oder einen Rechtsanwalt in einem konkreten Fall ersetzen.

Bei technischen Problemen kontaktieren Sie uns bitte über dieses Formular.

VILI