Amtsgericht Nordhorn Urteil06.02.2007
Kosten zur Beseitigung von Pflanzen können nicht als Betriebskosten auf die Mieter umgelegt werdenPflanzenbeseitigung dient der Instandhaltung der Mietsache
Beseitigt ein Vermieter Pflanzen im Garten, weil sie zu groß geworden sind, so kann er die dadurch entstandenen Kosten nicht als Betriebskosten auf die Mieter umlegen. Die Pflanzenbeseitigung dient der Instandhaltung der Mietsache und Instandhaltungskosten muss der Vermieter tragen. Dies hat das Amtsgericht Nordhorn entschieden.
In dem zugrunde liegenden Fall sollten die Wohnungsmieter die Kosten für die Beseitigung von zu groß gewordenen Pflanzen im Garten tragen. Der Vermieter legte die Beseitigungskosten als Betriebskosten auf die Mieter um. Einer der Mieter war damit jedoch nicht einverstanden und weigerte sich zu zahlen, so dass der Fall vor Gericht kam.
Kein Anspruch auf Erstattung der Beseitigungskosten
Das Amtsgericht Nordhorn entschied zu Gunsten des Mieters. Dieser habe nicht die Kosten für die Beseitigung von störenden Pflanzen tragen müssen. Denn die Arbeiten haben der Instandhaltung der Mietsache gedient. Für Instandhaltungskosten müsse jedoch der Vermieter aufkommen.
Pflanzenbeseitigung stellt keine Gartenpflege dar
Nach Ansicht des Amtsgerichts habe die Pflanzenbeseitigung keine Gartenpflege dargestellt, dessen Kosten als Betriebskosten auf die Mieter umgelegt werden könne. Denn unter solchen Arbeiten verstehe man nur solche Maßnahmen, die dem Fortbestand des Gartens in der bisherigen Form dienen soll. Dies sei bei der Beseitigung von Pflanzen nicht der Fall. Die Arbeiten seien vielmehr vergleichbar gewesen mit dem Austausch einzelner Gebäudeteile, wie etwa Dachziegeln.
© urteile.news (ra-online GmbH), Berlin 14.09.2015
Quelle: Amtsgericht Nordhorn, ra-online (zt/WuM 2010, 451/rb)