Dokument-Nr. 2340
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Amtsgericht München Urteil24.05.2004
Hotelsafe zu klein - Verwahrung von Gegenständen im Hotelzimmer auf eigene GefahrReiseveranstalter bei Diebstahl nicht haftbar
Passen bei einer Reise mitgenommene Wertgegenstände nicht in einen vom Hotel zur Verfügung gestellten Safe üblicher Größe, so erfolgt die Aufbewahrung der Wertgegenstände im Hotelzimmer auf eigenes Risiko des Reisenden.
Der Kläger buchte bei einem Münchner Reiseveranstalter eine 2-wöchige Reise vom 13.09. - 27.09.2003 nach Tunesien. Zum Leistungsumfang der Beklagten gehörte auch die Bereitstellung eines Safes im Hotel. In ihrem Katalog hatte die Beklagte darüber hinaus ausdrücklich in allgemeiner Weise vor der erhöhten Diebstahlsgefahr in Tunesien gewarnt.
Der Kläger nahm eine über 2.000,00 € teure Kameraausrüstung (Camcorder nebst Zubehör/Spiegelreflexkamera) auf die Reise mit. Im Hotel stellte der Kläger dann fest, dass die Ausrüstung nicht in den Hotelsafe mit den Maßen 20 cm (b), 5 cm (h), 30 cm (t) passten. Diese Maße entsprechen üblichem Standart in Hotels. Eine andere sichere Verwahrmöglichkeit wurde dem Kläger von dem Hotel nicht angeboten. Daher versteckte der Kläger, wenn er das Hotel verließ, die Ausrüstung (in einer Tasche verpackt) hinter Wäschestücken in seinem Hotelzimmerschrank. Am 17.09.2003 musste der Kläger dann feststellen, dass seine Kameraausrüstung entwendet wurde. Er forderte den beklagten Reiseveranstalter auf, ihm den Schaden in Höhe von 2.043,83 € zu ersetzen, da ihm ein größerer Safe habe zur Verfügung gestellt werden müssen. Nach Lage der Dinge sei der Diebstahl durch Hotelpersonal oder anwesende Gäste verübt worden. Die Beklagte lehnte ihre Verantwortung ab. So kam der Fall vor das Amtsgericht München.
Der zuständige Richter wies die Klage ab. Eine bestimmte Größe des Hotelsafes sei dem Kläger von der Beklagten nicht zugesichert worden. Damit habe sie ihre Pflichten durch die zur Verfügungstellung eines Safes üblicher Größe erfüllt. Auch sonst sei eine Pflichtverletzung der Beklagten nicht erkennbar: Das Hotels Orte erhöhter Diebstahlsgefahr sind, sei allgemein bekannt; darauf habe die Beklagte über ihren allgemeinen Hinweis über Diebstähle in Tunesien nicht nochmals extra hinweisen müssen. Der Verlust der Kameraausrüstung falle daher in die eigene Risikosphäre des Klägers. Wollte er vor Diebstählen sichergehen, hätte er seine wertvolle Ausrüstung bei Verlassen des Hotels jeweils mit sich führen müssen.
Der Kläger fand sich mit diesem Urteil nicht ab und legte Berufung zum Landgericht München I ein. Die zuständige Kammer wies das Rechtsmittel als unbegründet zurück und bezog sich dabei in vollem Umfang auf die Ausführungen des Amtsgerichts.
Das Urteil ist damit rechtskräftig.
Instanzen:
Amtsgericht München: 233 C 7824/03
Landgericht München I: 6 S 200/04
© urteile.news (ra-online GmbH), Berlin 24.02.2005
Quelle: ra-online, Amtsgericht München
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